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Eduard Beneš

Eduard Beneš wurde am 28.05.1884 als 10. Kind eines Kleinbauern in einem Dorf in der Nähe von Pilsen geboren. Später änderte er seinen Vornamen auf das tschechischer klingende Edvard.

Bereits in den letzten Jahren des ersten Weltkriegs agitierte Beneš im Ausland zur Durchsetzung eines möglichst großflächigen tschechisch dominierten Staates auf dem Gebiet der österreichischen Kronländer Böhmen, Mähren und Schlesien unter Einbeziehung der Slowakei. Dazu wurde er auch bei den Alliierten mit falschem Kartenmaterial und gefälschten Statistiken vorstellig, die eine überwältigende tschechische Mehrheit und eine verschwindend kleine deutsche Minderheit auf dem gewünschten Staatsgebiet vorgaukelten. Dies hatte bei den Alliierten Erfolg.

Von 1918 bis 1935 war er Außenminister, von 1935 bis 1938 und von 1945 bis 1948 war er tschechoslowakischer Staatspräsident.

Benešch organisierte in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs sowie nach Kriegsende maßgeblich den Genozid an der deutschen Bevölkerung in der Tschechoslowakei. Er starb am 03.09.1948 in Sezimovo Usti bei Tabor.

Zitate aus Reden des Eduard Beneš

am 27. Oktober 1943, Rundfunkansprache aus dem Exil

"In unserem Land wird das Kriegsende mit Blut geschrieben werden. Den Deutschen wird mitleidlos und vervielfacht alles heimgezahlt werden, was sie in unseren Ländern seit 1938 begangen haben. Die ganze Nation wird sich an diesem Kampf beteiligen. Es wird keinen Tschechoslowaken geben, der sich dieser Aufgabe entzieht, und kein Patriot wird es versäumen, gerechte Rache für die Leiden der Nation zu nehmen..."

am 03. Februar 1944 (vor dem Staatsrat im Exil)

Der Umsturz in der Heimat müsse "gewaltsam, eine gewaltige Volksabrechnung mit den Deutschen,...ein blutiger, unbarmherziger Kampf sein."

Aufruf der Kaschauer Regierung am 17. April 1945

"Geht abrechnen mit den Deutschen für ihre Greueltaten und habt kein Erbarmen mit den deutschen Mördern"

am 12. Mai 1945 in Brünn

Beneš sagte hier, daß "wir das deutsche Problem in der Republik definitiv ausräumen müssen" (nmecký problém v republice musíme definitivn vylikvidovat)
sowie:
"...Und wir werden Ordnung bei uns schaffen, besonders auch hier in der Stadt Brünn mit den Deutschen und allen anderen. Mein Programm ist - das verberge ich nicht - , daß wir die deutsche Frage in der Republik völlig liquidieren (vylikvidovat) müssen."

Anm.: Am 30. Mai folgte der Todesmarsch von Brünn, in dessen Verlauf mehrere 1000 Deutsche ermordet wurden (vor allem Frauen und Kinder - die Männer waren bereits zur Sklavenarbeit deportiert worden)

16. Mai 1945 in Prag

"es wird notwendig sein, vor allem kompromißlos die Deutschen in den tschechischen Ländern und die Ungarn in der Slowakei völlig zu liquidieren, soweit diese Liquidierung im Interesse des einheitlichen Nationalstaates der Tschechen und Slowaken überhaupt nur möglich ist. Unsere Losung muß es sein, uns, unser Land kulturell, wirtschaftlich und politisch endgültig zu entgermanisieren."

Anm.: einen Tag später begann das Massaker in Landskron

3. Juni 1945 in Tabor

"Ich erteile allen 'Narodny Vybor' (Mitgliedern des Nationalausschuß) strengen Befehl, unseren Leuten im Grenzgebiet Platz zu verschaffen.
Werft die Deutschen aus ihren Wohnungen und macht den unsrigen Platz!
Alle Deutschen müssen verschwinden!
Was wir im Jahre 1918 schon durchführen wollten, erledigen wir jetzt!
Damals schon wollten wir alle Deutschen abschieben. Deutschland war aber noch nicht vernichtet und England hielt uns die Hände, jetzt aber muß alles erledigt werden!
Kein deutscher Bauer darf auch nur einen Quadratmeter Boden unter seinen Füssen haben, kein deutscher Gewerbetreibender oder Geschäftsmann darf sein Unternehmen weiterführen!
Wir wollten das auf eine etwas feinere Weise zur Durchführung bringen, aber da kam uns das Jahr 1938 dazwischen. All dessen muss sich jeder Narodny Vybor bewußt sein und rasch handeln! Der Öffentlichkeit muß ich noch bei den "Drei Großen" die Bewilligung einholen, aber das ändert nichts mehr, denn es ist schon alles beschlossen."

16. Juni 1945 in Tabor

"...Es geht um die Entgermanisierung der Namen, der Gegend, der Sitten, es geht um alles, was überhaupt zu entgermanisieren ist. Heute ist die Zeit dafür gekommen. Erinnert euch daran, was uns durch die Germanisierung über die Jahrhunderte weg seit der Hussitenzeit alles geschehen ist. Also wird unsere Losung so lauten: Überall und in allem die Republik zu entgermanisieren."

28. Oktober 1945 (an die vorläufige Nationalversammlung gerichtet)

"...Nach dem Jahre 1918 konnten wir das, was wir heute tun, nicht tun, da sich weder die internationale Welt noch unsere internen Verhältnisse so weit entwickelt hatten, wie dies heute der Fall ist..."

24. Dezember 1946 (Weihnachtsansprache des Staatspräsidenten Beneš)

"Die diesjährigen Weihnachten bekamen eine besondere Bedeutung, einen eigenen Charakter dadurch, daß wir sie in unserem Vaterland zum ersten Mal ohne die Deutschen feiern. Das ist ein Ereignis, auf dessen unermeßliche historische Bedeutung ich schon mehrmals hingewiesen habe...Mit dieser Tatsache wurde eines der großen Kapitel unserer Vergangenheit liquidiert."

Anm.: zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch 10.000e Deutsche in tschechischen Konzentrationslagern. Die letzten Überlebenden wurden erst 1955 in die westlichen Besatzungszonen Deutschlands abgeschoben.

Die Beneš-Dekrete

Ein Teil der Beneš-Dekrete ist völlig harmlos und regelt Dinge wie das Rechtsfahrgebot auf tschechischen Straßen und ähnliches und die Dekrete bräuchten an dieser Stelle eigentlich gar nicht erwähnt zu werden, wenn es nicht die Dekrete 12, 16, 27, 28, 33, 71, 122 und einige andere mehr gäbe, die den Genozid an den mehr als 3.000.000 Deutschen in der Tschechoslowakei regeln und auch im Jahr 2006 noch gültiger und in zahlreichen Gerichtsurteilen lebendiger Teil der tschechischen Rechtsordnung sind!

http://www.kreis-landskron.de/