Vertreibung aus Landskron
Die erste Nachkriegswoche - 09.05.1945 bis 16.05.1945
In [FG01] wird die unmittelbare Nachkriegszeit in Landskron folgerndermaßen beschrieben:-
Kriegszeit ist Notzeit! Die große Not für uns Deutsche im Kreis Landskron
sollte allerdings erst nach der Kapitulation beginnen. Von Kampfhandlungen
blieb unser Kreis verschont. So hoffte die Bevölkerung, der Feind möge
unsere Orte nicht betreten. Die Ruhe nach dem zu hörenden Kampflärm
war zugleich die Ruhe vor dem Ansturm der fremdvölkischen Vertreter.
Russische Soldaten beeilten sich, im Verlaufe des 9. Mai in unsere
noch unversehrte, ruhigen Gemeinden zu kommen, um die gesetzlose, für uns
Deutsche rechtlose Zeit auszunützen, ihre Begierden und Triebe zu
befriedigen. Es wurde geplündert, geraubt und geschändet. Kein Versteck
war sicher genug. Zu jeder Tages- und Nachtzeit mußte mit jeder Brutalität
gerechnet werden. Nichts durfte verschlossen sein. Alter oder Jugend
schützte nicht. Mit entsicherten Waffen wurde gefordert. Unsere Todesopfer -
unsere Zivilopfer stammen durchweg aus der Zeit nach der Kapitulation -
beweisen, daß nicht nur gedroht wurde, sondern tatsächlich versucht wurde,
auch über Leichen das grausame Ziel zu erreichen. Wehr- und ehrlos waren
die Deutschen allem ausgesetzt.
Der Leidensweg der Deutschen, ob im Kreis Landskron beheimatet, ob zugezogen oder auf der Flucht gerade zufällig hier, wurde von den Tschechen gezeichnet, die sich Partisanen nannten.
Augenzeugenberichte
Rudolf Richter | Lußdorf | [FG02], Seite 50f |
Alois Lorenz | Landskron | [RG01], Seite 25ff |
http://www.kreis-landskron.de/